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Auf dem Weg zur Achtsamkeit: Die fünf Hindernisse und die fünf Kräfte

Autorenbild: MINDFULNESS-HEIDELBERGMINDFULNESS-HEIDELBERG

Aktualisiert: vor 3 Tagen

Achtsamkeit ist eine Praxis, die uns auf dem Weg zu mehr Klarheit, innerer Ruhe und einem tieferen Verständnis unseres Selbst führt.

Doch dieser Weg ist nicht immer gerade und unbeschwert. Häufig begegnen wir inneren Hindernissen, die uns von unserer Praxis ablenken oder uns daran hindern, im Moment zu leben.


Im tibetischen Buddhismus spricht man von fünf Kräften, die uns auf unserem Weg begleiten und stärken. Wenn wir diese fünf Kräfte entwickeln, können wir die fünf Hindernisse nicht nur überwinden, sondern auch als Chancen zur Selbstentfaltung nutzen.

Mit den Hindernissen des Lebens einen bewussten Umgang finden
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Die fünf Hindernisse

Diese Hindernisse sind keine „Fehler“ oder „Störungen“, sondern wertvolle Hinweise auf unsere mentalen und emotionalen Muster. Sie zu erkennen und mit ihnen bewusst umzugehen, ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Achtsamkeit.

In der Meditation und im Alltag sind diese Hindernisse allgegenwärtig, doch ebenso gibt es Kräfte, die uns dabei unterstützen, sie zu überwinden und unser persönliches Wachstum zu fördern.


Die fünf Hindernisse sind:

1. Verlangen nach Sinneserfahrungen

Unsere Sinne – Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten – sind ständig stimuliert, besonders in einer Welt voller Ablenkungen. Während der Meditation, wenn diese äußeren Reize ausbleiben, kann ein starkes Verlangen nach neuen Sinneserfahrungen auftauchen. Dieses Verlangen ist eine Einladung, uns bewusst zu machen, wie sehr wir an äußeren Reizen hängen und wie dies unseren Geist von der inneren Ruhe ablenkt.

2. Abneigung und Trägheit

Hierunter fallen negative Emotionen wie Hass, Ärger, Lustlosigkeit und Langeweile – jede dieser Reaktionen können uns davon abhalten, in der Meditation oder im Leben eine offene Haltung und eine ruhige Wahrnehmung zu bewahren. Wenn wir Abneigung oder Trägheit erleben, können wir diese Emotionen als Einladung betrachten und sie beobachten, ohne uns von ihnen steuern zu lassen.

3. Mattheit und Erstarrung

In diesem Zustand fühlen wir uns vielleicht schläfrig oder der Geist wird träge. Die Meditation wird plötzlich zur Herausforderung, der Fokus schwindet, und es fällt uns schwer, präsent zu bleiben. Dieser Zustand ist eine Gelegenheit, uns mit unserer Energie und unserem Körperbewusstsein auseinanderzusetzen, um herauszufinden, wie wir wieder mehr Präsenz und Vitalität in unsere Praxis bringen können.

4. Unruhe und Sorge

Sorgen über die Zukunft oder die Neigung, uns ständig mit anderen zu vergleichen, können unseren Geist in ständiger Bewegung halten und verhindern, dass wir zur inneren Ruhe finden. Unruhe in der Meditation kann uns dazu drängen, uns mit der Außenwelt zu beschäftigen, anstatt im Hier und Jetzt zu verweilen. Wenn diese Unruhe auftaucht, können wir sie als Chance nutzen, unseren Geist zu beruhigen und ihm zu erlauben, im gegenwärtigen Moment zu sein.

5. Zweifel

Zweifel sind eine der größten Barrieren auf dem Weg zur Achtsamkeit. Sie können sich auf die Praxis selbst beziehen – etwa ob Meditation wirklich wirkt. Zweifel kommen aus einem ungezähmten Geist, der sich gegen das rein beobachtende Bewusstsein sträubt. Wenn Zweifel auftauchen, ist es hilfreich, sie zu benennen und mit einer offenen, interessierten Haltung zu betrachten, ohne sie zu verurteilen.


Jedes dieser Hindernisse bietet uns eine Gelegenheit zur Achtsamkeit und zur Arbeit an unseren inneren Mustern, um mehr Klarheit und Gelassenheit zu erlangen.

Es gibt Kräfte, die uns stärken und unterstützen. Sie sind wie Werkzeuge, die den Achtsamkeitsmuskel trainieren können.
Es gibt Kräfte, die uns stärken und unterstützen. Sie sind wie Werkzeuge, die den Achtsamkeitsmuskel trainieren können.
Die fünf Kräfte

Genauso wie die Hindernisse auf unserem Weg zur Achtsamkeit uns herausfordern, gibt es Kräfte, die uns stärken und unterstützen. Diese fünf Kräfte helfen uns, die Hindernisse zu überwinden und unser Wachstum zu fördern. Sie sind wie Werkzeuge, die wir in unserem geistigen Werkzeugkasten aufbewahren und mit denen wir unser inneres Potenzial entfalten können.


Die fünf Kräfte sind:

1. Glaube

Es geht nicht um einen blindgläubigen Glauben, sondern um Vertrauen – Vertrauen in den Prozess und in unsere Fähigkeit, Hindernisse zu überwinden. Auch wenn der Weg schwierig oder unklar erscheint, kann der Glaube daran, dass sich die Praxis lohnt, uns motivieren, weiterzumachen.

2. Anstrengung

Anstrengung ist die aktive Energie, die uns dazu anregt, weiterzugehen, auch wenn es schwerfällt. Sie steht im Gegensatz zur Trägheit und hilft uns, das Gleichgewicht zu wahren und Hindernisse zu überwinden. Diese Kraft gibt uns den nötigen Schub, um uns kontinuierlich in der Praxis zu entwickeln.

3. Achtsamkeit

Achtsamkeit ist die Kunst, im gegenwärtigen Moment zu sein und den Körper sowie den Geist immer wieder zurück ins Hier und Jetzt zu führen. Sie hilft uns, mentale Gewohnheiten zu erkennen und bewusst zu durchbrechen. Achtsamkeit bedeutet, jede Erfahrung mit voller Aufmerksamkeit zu durchleben – sei es in der Meditation oder im Alltag.

4. Konzentration

Konzentration geht über den bloßen Fokus hinaus. Sie ist die Fähigkeit, unseren Geist zu zentrieren und eine tiefe Einsicht in die Natur unserer Erfahrungen zu erlangen. In der Meditation fördert sie unsere Fähigkeit, auch inmitten von Ablenkungen ruhig und klar zu bleiben.

5. Weisheit

Weisheit ist die Fähigkeit, das Illusorische vom Realen zu unterscheiden und wahres Verständnis zu erlangen. Sie kommt durch direkte Erfahrung, nicht durch bloßes intellektuelles Wissen. Weisheit bedeutet, die tiefere Wahrheit in uns selbst und in der Welt zu erkennen und unser Leben entsprechend auszurichten.


Die Symbiose von Hindernissen und Kräften

Die Hindernisse und die Kräfte sind nicht Gegensätze, sondern zwei Seiten derselben Medaille. Die Hindernisse bieten uns die Möglichkeit, uns selbst besser kennenzulernen und unsere inneren Muster zu erkennen. Die Kräfte hingegen bieten uns die Werkzeuge, mit denen wir diese Muster transformieren und unser Wachstum vorantreiben können.

Mit der regelmäßigen Praxis – sei es durch Meditation, achtsames Handeln oder das bewusste Beobachten unserer Gedanken und Gefühle – entwickeln sich sowohl die Hindernisse als auch die Kräfte in uns. Wenn wir lernen, die Hindernisse als Chancen zu sehen und die Kräfte in uns zu kultivieren, können wir nicht nur unsere Praxis vertiefen, sondern auch mehr Gelassenheit und Klarheit in unser tägliches Leben bringen.

Fazit: Der Weg zur Achtsamkeit

Achtsamkeit ist ein kontinuierlicher Prozess der Beobachtung, des Lernens und des Wachstums. Die Hindernisse, die uns auf diesem Weg begegnen, sind nicht Hindernisse im klassischen Sinne, sondern Einladungen, uns selbst besser zu verstehen und unser inneres Potenzial zu entfalten. Indem wir die fünf Kräfte kultivieren – Glaube, Anstrengung, Achtsamkeit, Konzentration und Weisheit – können wir diese Hindernisse nicht nur überwinden, sondern sie als wertvolle Wegweiser auf unserem Pfad zur inneren Ruhe und Klarheit nutzen.


MINDFULNESS-HEIDELBERG

Sandra Greif-Schill

Praxis für Systemisches Coaching und Achtsamkeit

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